About

About _ Text: Sebastian Baden, Director of the Schirn Museum Frankfurt

Fritzi Haußmann’s preferred work material is old bicycle and commercial vehicle tubes, which she breathes new life into using various processing methods. The artist transforms her works into expansive installations and, by appropriating the material, also develops wearable objects that are used in performances.

With their dark surfaces, the sculptures appear like anthropomorphic objects; shadowy spaces absorb the light, while the smell of the material offers an olfactory expansion of the perceptual space. The nuances of the black, silvery and silky shimmering rubber, combined with nylon and lacquer colors, reveal an uncanny liveliness. The works fit into a range of sculptural practices made from synthetic materials, as can also be found in contemporary artists such as Mire Lee, Sandra Mujinga or Klára Hosnedlová based on Carol Rama.

Fritzi Haußmann’s objects and installations have a fascinating organic character, as if they were ethereal structures that cover the walls and floor. Their forms can even be moved and changed as the artist uses the concept of extended sculpture in her work as she activates the objects for performances and interactions with the human body. For this interactive process, the artist creates fragments of works that can be used like extensions of human limbs, aesthetic prostheses of the physical, so to speak – but also as an extension and transcendence of the museum space. Photos and videos document the course of the performances.

Fritzi Haußmann has developed a new, expansive installation for the “Delta Quake” exhibition in the Wilhelm Hack Museum in Ludwigshafen. Based on her observation of fragile bodies and infrastructures, the artist made reference to the elevated highway network of the Rhine metropolis in a site-specific work. The precarious situation of the city highway, which is crumbling due to wear and tear and traffic jams, shows that the utopia of an automobile society needs to be rethought. Haußmann uses the protective shell of the destroyed bridge for her work and builds hanging rooms in the museum from plastic net fragments. The nostalgia of the big city and the redesign of a transport company under the aspect of recycling and upcycling have a lasting effect in Fritzi Haußmann’s installation.

About _Text:Sebastian Baden, Leiter der Schirn Kunsthalle Frankfurt

Fritzi Haußmanns bevorzugtes Arbeitsmaterial sind ausgediente Fahrrad- und Nutzfahrzeugschläuche, denen sie durch verschiedene Bearbeitungsmethoden neues Leben einhaucht. Die Künstlerin verwandelt ihre Werke in raumgreifende Installationen und entwickelt durch die Aneignung des Materials auch tragbare Objekte, die in Performances zum Einsatz kommen.

Die Skulpturen wirken mit ihren dunklen Oberflächen wie anthropomorphe Objekte, schattige Zwischenräume absorbieren das Licht, während der Geruch des Materials eine olfaktorische Erweiterung des Wahrnehmungsraums bietet. Die Nuancen des schwarzen, silbrig und seidig schimmernden Gummis, kombiniert mit Nylon- und Lackfarben, entfalten eine unheimliche Lebendigkeit. Die Werke fügen sich in eine Reihe bildhauerischer Praktiken aus synthetischem Material ein, wie sie auch bei zeitgenössischen Künstlern wie Mire Lee, Sandra Mujinga oder Klára Hosnedlová nach Carol Rama zu finden sind.

Fritzi Haußmanns Objekte und Installationen haben einen faszinierend organischen Charakter, als wären sie ätherische Gebilde, die Wand und Boden bedecken. Ihre Formen können sogar bewegt und verändert werden, da die Künstlerin für ihre Arbeit das Konzept der erweiterten Skulptur nutzt, wenn sie die Objekte für Performances und Interaktionen mit dem menschlichen Körper aktiviert. Für diesen interaktiven Prozess schafft die Künstlerin Fragmente von Werken, die wie Verlängerungen menschlicher Gliedmaßen, sozusagen ästhetische Prothesen des Körperlichen – aber auch als Erweiterung und Überschreitung des musealen Raums, genutzt werden können. Fotos und Videos dokumentieren den Ablauf der Aufführungen.

Fritzi Haußmann hat für die Ausstellung „Deltabeben“ im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen eine neue raumgreifende Installation entwickelt. Basierend auf ihrer Beobachtung fragiler Körper und Infrastrukturen hat die Künstlerin in einer ortsspezifischen Arbeit Bezug auf das Hochstraßennetz der Rheinmetropole genommen. Die prekäre Situation der durch Abnutzung und Staus zerfallenden Stadtautobahn zeigt, dass die Utopie einer Automobilgesellschaft neu gedacht werden muss. Haußmann macht sich die schützende Hülle der zerstörten Brücke für ihre Arbeit zunutze und baut im Museum hängende Räume aus Plastiknetzfragmenten. Die Nostalgie der Großstadt und die Neugestaltung einer Verkehrsgesellschaft unter dem Aspekt von Recycling und Upcycling wirken in Fritzi Haußmanns Installation nachhaltig nach.