06.04.25 – 01.06.2025
Die Ausstellung Mannheim ABSTRAKT ist eine Zeitreise, eine Bestandsaufnahme von ausgewählten Positionen aus Malerei, Papierarbeiten, Plastik und Skulptur zur abstrakten Kunst in Mannheim der letzten Jahrzehnte.
30 Künstlerinnen und Künstler, an deren Beispiel die facettenreiche, von individuellen Haltungen geprägte Formensprache und Ästhetik in ihrer Zeit für die Besucher von heute erlebbar wird. Die Mischung aus inzwischen kunstgeschichtlichen Positionen und jüngsten, aktuellen Beiträgen steht für die ungebrochene Kraft abstrahierender Formulierungen in stets neuen Ausdrucksweisen bis heute.
Text über Fritzi Haußmanns Beitrag von Kim Behm
Fritzi Haußmann arbeitet bevorzugt mit Materialien, die aus dem Kreislauf der Materialwirtschaft gefallen sind – charakteristisch sind ihre Werke aus gebrauchten Fahrrad- und LKW-Schläuchen. Hinzu kommen Planen, ausgediente Sicherungsnetze der Ludwigshafener Hochstraße, luxuriöse Bezugsstoffe, Feinstrumpfhosen oder auch Klebebänder. In einem beständigen, ebenso forschenden wie spielerischen Prozess lotet Haußmann die Möglichkeiten und Grenzen ihres Materials aus und gibt dem ehemaligen Gebrauchsmaterial, das nun jeglicher Funktion enthoben ist, eine neue Form. Ihre Installationen entstehen in situ als Reaktion auf die spezifischen Eigenheiten des jeweiligen Raumes. Dabei verwendet Fritzi Haussmann immer wieder neu verbundene und ergänzte Module, die im Arbeitsprozess eine temporäre Gestalt annehmen. Bei alledem steht zunächst die Schönheit der Materialien mit all ihren sinnlichen und technischen Eigenschaften im Vordergrund, und zugleich eröffnen sich stets neue assoziative Ebenen der Betrachtung. So haben einige Arbeiten durchaus fremdartig wesenhafte Züge, und bei Betrachtung der Installationen liegt bisweilen der Gedanke an ein vegetabiles Wachsen nahe. Ganz abwegig sind die gedanklichen Bezüge zur Pflanzenwelt wohl nicht, zumal Haußmann in früheren Installationen häufig Zweige im Zusammenspiel mit Pneus, Strumpfhosen, Wasser gefüllten Blasen und pinkem Klebeband einsetzte. Und auch eine Druckgrafik aus dem Jahr 1997, in der typografische Elemente vorhangartig zu abstrahierten Ranken verschmelzen, verweist bereits auf formale Aspekte, die Fritzi Haußmanns Werk der 2020er Jahre ausmachen. Gleichzeitig zeichnete sich ein experimenteller Umgang mit dem Material ab. Haußmann kombinierte druckgrafische Techniken, spielte mit Ebenen zwischen Abstraktion und Typografie. Auch erste Interventionen im öffentlichen Raum entstanden Ende der 1990er Jahre. Der Fokus auf das Zeichnerisch-Lineare sowie das Definieren und Variieren von Raum sind bis heute grundlegende Wesenszüge von Fritzi Haußmanns Arbeiten.
Mit Arbeiten von:
Rudi Baerwind, Manfred Binzer, Gabi Bley, Gabriele Dahms, Madeleine Dietz, Christine Druskeit, Katinka Eichhorn, Immanuel Eiselstein, Doris Erbacher, Tom Feritsch, Herbert Halberstadt, Fritzi Haußmann, Barbara Hindahl, Hans-Michael Kissel, Kathleen Knauer, Koschmider, Gerd Lind, Margarete Lindau, Jordan Madlon, Hans Nagel, Andrea Ostermeyer, Bernhard Sandfort, Sonja Scherer, Peter Schnatz, Franz Schömbs, Karl Schwarzenberg, Jutta Steudle, Trude Stolp-Seitz, Motz Tietze und Jens Trimpin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
06.04.25 – 01.06.2025
MANNHEIM ABSTRAKT im Kunstverein Mannheim
Die Ausstellung Mannheim ABSTRAKT ist eine Zeitreise, eine Bestandsaufnahme von ausgewählten Positionen aus Malerei, Papierarbeiten, Plastik und Skulptur zur abstrakten Kunst in Mannheim der letzten Jahrzehnte.
30 Künstlerinnen und Künstler, an deren Beispiel die facettenreiche, von individuellen Haltungen geprägte Formensprache und Ästhetik in ihrer Zeit für die Besucher von heute erlebbar wird. Die Mischung aus inzwischen kunstgeschichtlichen Positionen und jüngsten, aktuellen Beiträgen steht für die ungebrochene Kraft abstrahierender Formulierungen in stets neuen Ausdrucksweisen bis heute.
Text über Fritzi Haußmanns Beitrag von Kim Behm
Fritzi Haußmann arbeitet bevorzugt mit Materialien, die aus dem Kreislauf der Materialwirtschaft gefallen sind – charakteristisch sind ihre Werke aus gebrauchten Fahrrad- und LKW-Schläuchen. Hinzu kommen Planen, ausgediente Sicherungsnetze der Ludwigshafener Hochstraße, luxuriöse Bezugsstoffe, Feinstrumpfhosen oder auch Klebebänder. In einem beständigen, ebenso forschenden wie spielerischen Prozess lotet Haußmann die Möglichkeiten und Grenzen ihres Materials aus und gibt dem ehemaligen Gebrauchsmaterial, das nun jeglicher Funktion enthoben ist, eine neue Form. Ihre Installationen entstehen in situ als Reaktion auf die spezifischen Eigenheiten des jeweiligen Raumes. Dabei verwendet Fritzi Haussmann immer wieder neu verbundene und ergänzte Module, die im Arbeitsprozess eine temporäre Gestalt annehmen. Bei alledem steht zunächst die Schönheit der Materialien mit all ihren sinnlichen und technischen Eigenschaften im Vordergrund, und zugleich eröffnen sich stets neue assoziative Ebenen der Betrachtung. So haben einige Arbeiten durchaus fremdartig wesenhafte Züge, und bei Betrachtung der Installationen liegt bisweilen der Gedanke an ein vegetabiles Wachsen nahe. Ganz abwegig sind die gedanklichen Bezüge zur Pflanzenwelt wohl nicht, zumal Haußmann in früheren Installationen häufig Zweige im Zusammenspiel mit Pneus, Strumpfhosen, Wasser gefüllten Blasen und pinkem Klebeband einsetzte. Und auch eine Druckgrafik aus dem Jahr 1997, in der typografische Elemente vorhangartig zu abstrahierten Ranken verschmelzen, verweist bereits auf formale Aspekte, die Fritzi Haußmanns Werk der 2020er Jahre ausmachen. Gleichzeitig zeichnete sich ein experimenteller Umgang mit dem Material ab. Haußmann kombinierte druckgrafische Techniken, spielte mit Ebenen zwischen Abstraktion und Typografie. Auch erste Interventionen im öffentlichen Raum entstanden Ende der 1990er Jahre. Der Fokus auf das Zeichnerisch-Lineare sowie das Definieren und Variieren von Raum sind bis heute grundlegende Wesenszüge von Fritzi Haußmanns Arbeiten.
Mit Arbeiten von:
Rudi Baerwind, Manfred Binzer, Gabi Bley, Gabriele Dahms, Madeleine Dietz, Christine Druskeit, Katinka Eichhorn, Immanuel Eiselstein, Doris Erbacher, Tom Feritsch, Herbert Halberstadt, Fritzi Haußmann, Barbara Hindahl, Hans-Michael Kissel, Kathleen Knauer, Koschmider, Gerd Lind, Margarete Lindau, Jordan Madlon, Hans Nagel, Andrea Ostermeyer, Bernhard Sandfort, Sonja Scherer, Peter Schnatz, Franz Schömbs, Karl Schwarzenberg, Jutta Steudle, Trude Stolp-Seitz, Motz Tietze und Jens Trimpin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog